Österlicher Jubiläums Ausflug nach Cavallino IT
Der Verein beschenkte sich zu Ostern mit einer ausserordentlichen Reise in die Nähe von Venedig. Gross war die Anzahl der Teilnehmenden, noch gewaltiger das Programm vor Ort: Das sportliche Element Beachhandball wurde mit viel Zusammenhalt, Vereinsgeist und sonstigen Zutaten umrundet. Dieser Event bleibt für lange Zeit in bester Erinnerung.
Früh startender Gründonnerstag endet spät
Am frühen Donnerstagmorgen vor Ostern war es endlich so weit: Der Reise-Car, der den Grossteil der zum Beach Handball Turnier angemeldeten Mitglieder der SG Ruswil / Wolhusen nach Cavallino bringen sollte, stand bereit. Diese einmalige Reise wurde vom OK und vom Vorstand seit langer Zeit geplant – dass dies etwas Einmaliges sein wird, war wohl allen klar, jedoch übersteigt das Erlebte die Erwartung um ein Vielfaches.
Pünktlich konnten alle einsteigen, so dass kurz nach 05.00 Uhr Richtung Tessin abgefahren werden konnte.
Kurz nach der Abfahrt gab es erste Infos zur Fahrt und eine Vermutung zur Dauer der Anreise. Im Car herrschte eine gute Mischung zwischen Vorfreude auf das kommende Weekend sowie etwas doch noch schläfriger Stimmung.
Der Gotthardtunnel konnte mit kleiner Verzögerung hinter sich gebracht werden, so dass man auf eine speditive Weiterfahrt hoffte. Ein grosser Stau nähe Mailand trübte die sehr gute Stimmung im Bus nur wenig. Nach einem weiteren Halt konnte um 17.00 Uhr das grosse Camping Village Cavallino erreicht werden. Der bereiste Ferienort ist östlich von Venedig, eine Schiffstunde oder 10km Luftlinie entfernt. In 14 unterschiedlichen Bungalows konnte Einzug gehalten werden. In Gruppen zu fünft verschwanden die Teilnehmenden in Ihre Behausungen, die wild im idyllischen Camping-Wald verteilt waren.
Zeitgleich (17.00 Uhr) machte sich das «Nachzüger-Büssli» ab Ruswil mit über 10 Passagieren an Bord auf, um die Reisegesellschaft von 64 Teilnehmenden zu komplettieren. Dieser zusätzliche Bus war nötig, denn es konnten nicht alle Handballverrückten einen freien Tag einziehen. Schule, Arbeit oder Universitätsbesuch waren die Gründe dafür. Dieser Nachtrupp erreichte um 03.00 Uhr nachts das Ziel ebenso. Nach und nach wurden die Lichter gelöscht, die Anreisemüdigkeit gepaart mit durststillenden Getränken katapultierte (fast) jeden Handballer in den überfälligen Schlaf.
Karfreitag, der Tag nach der ersten Nacht
Das morgendliche Programm setzte sich in den kommenden 2 Tagen ähnlich zusammen: Nach dem Aufstehen und Morgentoilette gings zum Frühstück im zentral gelegenen Begegnungsquartier, danach folgte das Bereitmachen für den Beachsport. An dieser Stelle sei erwähnt, dass nicht jedes Handballmitglied die korrekte Reihenfolge auswendig gelernt hatte.
Die richtige Kleidung für diesen fünftägigen Anlass mitzunehmen, zeigte sich als recht schwierig. Kalter, steter Wind wechselte sich mit warmer Frühlingssonne im Wechseltakt ab. Von Schweissperlen nach einem Spiel folgte bald wieder eine von der kalten Briese verursachten Hühnerhaut.
Die wenigsten von uns hatten je Beach-Handball gespielt. So blieb nur, das als Videomaterial studierte Wissen in die Tat umzusetzen. Das Spiel ist im Sand gespielt viel schneller und für den Hallenathlet gibt es doch die eine oder andere Regel, die es zuerst zu erfahren gilt. Begriffe wie Key Player, Doppeltore und Wechselzone waren plötzlich allgegenwärtig. Ein wildes Hin und Her, welches in 2x 10 Min dauernden Halbzeiten gespielt wird. Wer eine Halbzeit gewinnt, erhält 1 Punkt, beim Gewinn von 2 Halbzeiten deren 2. Bei Gleichstand entscheidet ein spektakuläres Stechen, das sogenannte Shootout.
Trotz der Unerfahrenheit unserer Teams konnten bald erste Erfolge gelandet werden. Alle 5 Mannschaften konnten am ersten Spieltag Punkte auf das Konto gutschreiben lassen.
Reisefreudiger Samstag
Der Spielplan wurde von den Organisatoren so gelegt, dass jede Mannschaft genügend Zeit hatte, das nahe gelegene Venedig zu besuchen. Unseren Teilnehmenden war es freigestellt, sich von Bus und Fähre in die Stadt auf dem Wasser transportieren zu lassen. Rund die Hälfte der Weitgereisten machte vom Angebot Gebrauch. Man konnte sich allein oder in Gruppen auf die Suche der schönsten Fotosujets machen. Für eine Vielzahl war man zum 1. Mal auf diesem Flecken der Erde.
Für die einen war nach dem Ausflug nochmals Handball angesagt, für die anderen war bereits der Abendausgang auf dem Programm. Jedes Nachtessen wurde individuell eingenommen. Vor allem die jüngeren Teilnehmenden kochten in den Bungalows wahre Gourmetmenus, während die Älteren eher dem lokalen Gastrogewerbe frönten und sich kulinarisch verköstigen liessen.
Ostersonntag, Tag der Entscheidungen
Am letzten Turniertag wurden die Füsse nochmals tief in den Sand gesteckt, um Drehwürfe und Fliegerbälle im gegnerischen Netz zu versorgen. Die Gruppenspiele endeten und die Rangierungsspiele begannen. Wenn eine Mannschaft gerade nicht zu spielen hatte, suchte man auf einem der 17 (!) Spielfeldern nach weissen T-Shirts mit dem SG-Hirschen. So gab es kaum ein Spiel, welches nicht von den eigenen Fans am Spielfeldrand lautstark angefeuert wurde. Dieses tolle Miteinander wurde auch immer wieder von fremden Spielern erwähnt. Der Verein hat ein gutes Bild hinterlassen.
Unsere Jungen Wilden (U19 männlich) erreichten mit Rang 12 von 16 teilnehmenden Mannschaften einen beachtlichen Rang. Hatte man als Gegner doch z.B. GC Amicitia und Handball Akademien von DE in der Gruppe. Nicht jeder in dieser Gruppe spielte wohl zum ersten Mal Beachhandball.
Die weiteren Resultate:
Damen A: Rang 14 von 29 Teams
Damen B: Rang 15 von 29 Teams
Herren 1: Rang 9 von 28 Teams
Herren 2/3: Rang 15 von 28 Teams
Am Abend wurden in einer würdigen Feier alle Mannschaften mit Pokalen belohnt und mit kurzem Stand auf der Eventbühne intensiv gefeiert.
Voller Stolz über das Erreichte wurde an der Sportlers Party über Erreichtes und Mögliches diskutiert, verglichen und mit einem kräftigen Schlussdrink begossen. Es blieben die letzten Stunden, um sich an Bye-Bye Partys von neu gewonnenen Freunden zu verabschieden. Es wurden viele neue Freundschaften geschlossen, mit neuen Gesichtern aus dem eigenen Verein gefeiert und neue Kollegschaften nach halb Europa gegründet.
Aufbruch, wenn es am schönsten ist
Allzu schnell wurde es Morgen, bereits um 07.00 Uhr wollte man komplett anwesend die Heimreise in Angriff nehmen. Die Fahrer der beiden Gefährte standen bereit. Die letzten Bungalows wurden abgegeben, die Heimreisenden nochmals gezählt und pünktlich gings ab Richtung Schweiz. Man passierte Jesolo, dann Padua, Verona, Brescia, Mailand nach Como und die Schweiz. Auch dieses Mal konnte man dem Stau nicht ausweichen, jedoch war dies den meisten Reisenden egal, denn man verbrachte die meiste Zeit mit Schlafen, Dösen und/oder guter Musik.
Am Montagabend um 6 Uhr kam die Gesellschaft müde, aber voller Eindrücke in Ruswil und später in Wolhusen an, wo die Angehörigen ihre Strandkämpfer mitsamt dem Gepäcke abholten. Unser bester Carchauffeur Jerry Emmenegger von Wolhusen, war es in den vergangenen 5 Tagen nicht zu nehmen, stets am Tagesablauf der Handballer teilzunehmen oder diese mit Extrafahrten zu unterstützen. Einen herzlichen Dank an Jerry für über 1300 Reisekilometer mit Getränken, Unterhaltung und angenehmer Klimatisierung.
Zum Schluss gilt nochmals ein mächtiger Dank an den Vorstand und allen Beteiligten, die in irgendeiner Form zum Gelingen der Reise dazu beigetragen haben. Besonders aber an das OK mit Céline Fischer und Ueli Zihlmann.
Geschrieben von Pöili
Weitere Impressionen